18.-21.7.
Freitag cruisten wir von Rumänien nach Serbien und überquerten dabei mal wieder die Donau (von Bulgarien nach Rumänien auch schon). Dieser Fluss ist überall! Dann ging es ein Stück an den sogenannten Iron Gates entlang; hier wird die Donau zwischen riesigen Bergmassiven hindurchgequetscht. Paul dozierte aus dem Reiseführer, dass sie hier so tief ist wie kein anderer Fluss der Welt - bis zu 82 Meter.
Da wir am Samstag ja nicht fahren und nur rumliegen, sonnenbaden und essen wollten - wir hatten alles mögliche zum grillen gekauft -, waren wir mit dem Zeltplatz wählerisch, und plötzlich war es schon ganz schön spät, wir waren irgendwo in Serbien Richtung Belgrad (wo genau mal wieder nur grob erratbar) und hatten immernoch keinen Schlafplatz.
Wir verabschiedeten uns langsam von der Idee, am nächsten Tag nicht im Auto zu sitzen, hauptsache jetzt irgendwo schlafen; fuhren einfach mal in einem Dorf rechts rein und am Fluss lang, den ein Zaun von der Straße trennte, und auf ein alleinstehendes Wohnhaus zu, vor dem ein älterer Mann Heu wendete, und fragten, ob wir über den Zaun an den Fluss runter und eine Nacht da zelten dürfen.
Der Mann sagte, da unten seien seine Schafe, aber sonst dürften wir überall zelten; er war gradezu entzückt, zeigte uns das ganze Grundstück, und vorm Zelt aufbauen mussten wir zuerst mal Schnaps trinken kommen. Zu Schnaps isst man Käse und Salat, den machte seine Frau, und dann konnten wir grad noch die angebotenen Zimmer ablehnen. Serbisch ist ein bisschen ähnlich wie polnisch und so kamen wir mit Gosia als Übersetzer ganz gut klar. Der Mann heißt Stevan und war offenbar schwer verliebt in Paul ("Pawel") und am nächsten Tag sind wir den ganzen Tag geblieben, wurden wieder zu Frühstück, Mittagessen und Abendbrot eingeladen, lagen den Rest des Tages wie geplant am Fluss, haben Hefebrote ausgebacken und Kinder und Enkel der beiden kennen gelernt.
Sonntag vormittag haben wir uns herzlich verabschiedet (Stevan war leider nicht mehr da fürs Abschiedsfoto), sind für eine Stippvisite nach Belgrad und später weiter nach Kroatien bis ca. 70 km vor Zagreb. Schön wars in Serbien :)
Letzte Nacht haben wir mitten im Wald gezeltet und heute morgen hat es kurz, aber heftig geregnet; der gestern noch ok gewesene Waldweg hat sich in fünf Minuten in eine Lehmrutschbahn verwandelt und zum ersten Mal auf dieser Reise haben wir ein Problem gehabt, wieder dort wegzukommen, wo wir reingefahren sind. Es waren vielleicht 200 Meter, die wir auf dem Lehm fahren mussten, aber bergauf. Von selbst wollte das Auto keinen Meter vor; höchstens mal seitwärts. Schieben helfen war schwer, weil man beim gegen-das-auto-lehnen eher selbst nach hinten gerutscht ist; und lenken konnte man ganz vergessen.
Naja, mit etwas Gewalt, zwei Isomatten, die wir immer wieder unter die Reifen gelegt haben, und zwei Kroaten, die Gosia aus einem Weinberg zu Hilfe geholt hat, haben wir es nach einer Stunde doch geschafft. Wieder keine Fotos; sorry.
Jetzt sitzen wir in Zagreb im Café. Wer genau hinsieht, findet immernoch Lehmflecken auf jedem von uns. Wir werden langsam sehr knapp mit sauberen Klamotten und sind bestimmt die stinkigsten Touristen in der Stadt; aber waschen lohnt jetzt auch nicht mehr.
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