Samstag, 5. Juli 2014

Mestia und Mazeri, Svanetien, Georgien

1.-3.7.

Dienstag nachmittag sind wir entspannt in Mestia angekommen; obwohl ganz schön weit draußen bzw. weit oben in den Bergen, gibt es eine richtige Straße, und so konnten wir selbst mit dem Auto anreisen. Mein kleiner Golf im echten Kaukasus! :)

Mestia selbst ist relativ touristisch und dient als Ausgangspunkt für Wanderungen oder Ausflüge in die Gegend. Beliebt ist zb ein Track, der bis ins knapp 50 Kilometer entfernte Ushguli führt; der dauert aber wieder 3 bis 4 Tage, und dann muss man sich für viel Geld wieder im Jeep zurückfahren lassen; das wollten wir diesmal nicht.
Stattdessen sind wir wieder 20 Kilometer zurück gefahren und haben ein kleines Dorf namens Mazeri zu unserem Ausgangspunkt gemacht. Hier wollten wir Mittwoch zu einer entspannten Zwei-Tages-Tour aufbrechen; nur über den Pass und keine 10 Kilometer zu ein paar Seen, und am nächsten Tag zurück.

"Nur" über den Pass, hahaha! Die erste Pause haben wir diesmal schon nach einer halben Stunde gemacht und bald war klar, dass wir uns das mit den vielen Höhenmetern auf den ersten wenigen Kilometern nicht so richtig überlegt hatten. Und bei sowas ist wandern dann irgendwie auch Kopfsache; wenn man auf entspannt eingestellt ist und dann kommt sowas, dann steckt man das deutlich schlechter weg, als wenn man sich von vornherein auf Anstrengung einstelllt.
Gosia und ich waren auf jeden Fall an dem Tag am Ende unserer Möglichkeiten angekommen und sehr bescheiden haben wir beschlossen, Seen Seen sein zu lassen, so hoch wie möglich zu kommen, da zu campen und am nächsten Tag einfach wieder runterzukugeln.

Bei der ersten Gelegenheit - wohlgemerkt immerhin nach 5 Stunden immer aufwärts!  - haben wir die Rucksäcke von uns geworfen und wollten nicht mehr aufstehen. Wie weit es bis ganz oben auf den Pass noch wäre, war uns egal.

Paul ist später aber noch ein Stück hoch und hat dabei gemerkt,  dass wir wirklich nur ganz knapp unterhalb angehalten haben - und dass es ganz oben viel schöner ist. Also haben wir doch noch mal aufgesattelt und sind die letzten 150 Meter hochgeklettert.

Für die Ausblicke hat sich das auf jeden Fall gelohnt: Alpenpanoramen in alle Richtungen, es war echt toll.
Allerdings war klar, dass unser Wanderbedarf momentan wirklich gestillt ist.

Donnerstag sind wir wieder runter und haben unser Auto aus seinem Quartier abgeholt. Wir durften es in Mazeri nämlich im Hof bei einer Familie unterstellen, und sowas ist ja immer besser, als es einfach irgendwo am Wegrand zu lassen.
Trotz beschränkter Kommunikation war das wieder eine sehr herzliche Begegnung. Wir haben Brot und Käse geschenkt bekommen und als Gegen-Gabe ein Kuschelpferd für die kleine Tochter dagelassen; das hatte ich von meinen Kolleginnen als Maskottchen für die Reise bekommen und seitdem wohnte es in der Fahrertür. Ich glaube, hier ist es sehr gut aufgehoben.

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